EM in Danzig: Robin Liebler gewinnt Silber

Österreich holt EM-Titel – Anspruchsvoller Wettbewerb – Neun Nationen dabei

Die deutsche Fliesen-Nationalmannschaft hat bei der Europameisterschaft der Berufe die Silbermedaille gewonnen: Robin Liebler, der sich über die GermanSkills für den Wettbewerb qualifiziert hatte, belegte hinter dem Österreicher Timo-Nils Theisl Rang zwei. Dem 21-Jährigen aus Bad Boll/Baden-Württemberg fehlten lediglich siebzehn Punkte auf den Erstplatzierten. Dritter wurde Karim Doledec aus Frankreich. Insgesamt nahmen Fliesenleger aus neun europäischen Ländern an den EuroSkills in Danzig teil.

Achtzehn Wettkampfstunden

„Es war eine spannende und vor allem anspruchsvolle Aufgabe“, meint Vize-Europameister Liebler, der mit seinem Ergebnis sehr zufrieden ist. „Ja, ich habe fest damit gerechnet, unter die ersten Drei zu kommen.“ Achtzehn Stunden hatten die Fliesenleger Zeit, die Aufgabe umzusetzen, „das wurde zeitlich sehr eng“. Zwei Wandmodule und ein Bodenmodul mussten sie gestalten, die Seitenwand zuvor selbst errichten.

Viele unterschiedliche Schnitte und Maße

Landestypische Motive hatten sich die Planer überlegt, die übrigens aus Brasilien kommen: einen Storch, darunter die Länderkennung „PL“, dazu die Nationalfarben Rot und Weiß. „Der Storch wurde zur echten Herausforderung – die unterschiedlichen Schnitte, dazu die vielen Fugen und verschiedenen Radien.“ Robin Liebler setzte die Vorgaben sehr gut um, auch die im Fischgrätmuster zu gestaltende Seitenwand gelang ihm, „obwohl ich so noch nie gefliest habe“.

Komplexes Wettkampfprojekt

Bundestrainer Marcel Beyer betreute den deutschen Teilnehmer vor Ort. „Zwischen den einzelnen Nationen waren durchaus Leistungsunterschiede erkennbar.“ Neben den drei Erstplatzierten sah er auch den dänischen Fliesenleger vorn. „Wir mussten die Aufgabe sogar leicht verändern und auf den dreidimensionalen Gehrungsschnitt verzichten.“ Österreich hatte den Wunsch vorgetragen und zur Abstimmung gestellt – die Mehrheit der Experten votierte dafür. „Dennoch blieb das Wettkampfprojekt sehr komplex“, betont der Bundestrainer, der seit drei Jahren die Nationalmannschaft betreut.

Großer Zusammenhalt im deutschen Team

Auch Teammanager Andreas Beyer war an allen Wettkampftagen vor Ort. „Dieser Zusammenhalt im Nationalteam Baugewerbe war für mich überwältigend und die Stimmung auf der Abschlusszeremonie ein absoluter Höhepunkt.“ Nicht nur die Familie und Bekannte Robin Lieblers waren in Danzig dabei: Auch Bundestrainer Gerald Weihe war angereist wie auch Yannic Schlachter, Vizeweltmeister von 2022 und Europameister von 2021, und Björn Bohmfalk, der Gold bei der WM 2014 und bei der EM 2012 geholt hatte.

Das nächste große Ziel

Im nächsten Jahr finden in Lyon die WorldSkills statt, dort will Robin Liebler den Titel für Deutschland zurückholen. „Ich habe ein ganz klares Ziel: Ich möchte mich über die GermanSkills für die kommende Weltmeisterschaft qualifizieren.“ Für ihn und die anderen Mitglieder der Fliesen-Nationalmannschaft findet im Januar 2024 das erste Wettkampftraining statt.

Die Fliesen-Nationalmannschaft wird von 23 Partnerunternehmen des Fachverbandes unterstützt: Dazu gehören Ardex, Blanke Systems, Codex, HacomPlus, Karl Dahm Werkzeuge, Kiesel Bauchemie, Kronen-Hansa-Werk, Mapei, Möller Chemie, Murexin, PCI, Saint-Gobain Weber, Sakret, Schlüter-Systems, Schomburg, Sika Deutschland, Sopro, Visoft und wedi. Materialsponsor ist die Deutsche Steinzeug Cremer & Breuer AG mit ihren Marken Agrob Buchtal und Jasba in Zusammenarbeit mit dem Fliesen-Zentrum Deutschland GmbH. Eingekleidet wird das Team von der Firma DINO aus Göttingen.