Gipfeltreffen 2019 in Iserlohn

Wie Leidenschaft, Wille und Teamgeist zum Erfolg führen kann, wurde mehr als einmal auf dem 5. Gipfeltreffen des Fachverbandes Fliesen und Naturstein (FFN) im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes dargestellt, das Anfang Oktober 2019 als gemeinsames Kolloquium mit der Säurefliesner-Vereinigung e.V. bei der Schlüter-Systems KG in Iserlohn stattfand.

Gruppenfoto mit allen Teilnehmern im Eingang der Schlüter WorkBox

Als Hauptredner sprach der Musiker, Extremsportler und Unternehmer Joey Kelly über „NO LIMITS – wie schaffe ich mein Ziel“. Leidenschaft, Wille, Teamgeist und auch Ausdauer sind für ihn der Schlüssel für jeglichen Erfolg. „Glück ist kein Zufall!“ Er ermunterte die Unternehmer, „raus der Komfortzone zu gehen“ und mit Glaubwürdigkeit und Vertrauen für sich zu kämpfen und Wege zum Erfolg zu finden. „Das ganze Leben ist ein Marathon, aber nur wir selbst setzen uns Grenzen und Limits!“ Er forderte auf, „nicht ohne Ziele zu leben“ und sich selbst immer wieder für Neues und Größeres zu motivieren. Seinen mit viel Leidenschaft gehaltenen Vortrag schloss er mit einem großen Dank an den deutschen Mittelstand ab. Es sei „unvorstellbar“, was die inhabergeführten Handwerksbetriebe tagtäglich leisten, an Steuern zahlen und Arbeitsplätze schaffen. Kelly, Sohn der bekannten Musikerfamilie „The Kelly Family“ sagte wörtlich „Hut ab!“

Eine mangelnde Leidenschaft für das Baurecht kann man Professor Jürgen Ulrich nicht vorwerfen. Munter, gut verständlich sowie angereichert durch viele anschauliche Beispiele und Anekdoten aus dem Baualltag referierte der ehemalige Vorsitzende Richter am Landgericht Dortmund über die aktuelle Rechtsprechung im Baurecht. Dem widmet sich der Sohn eines Maurers seit über 40 Jahren mit wahrer Begeisterung. Er betrachtete die drei Phasen des Baugeschehens mit Vertrags-, Bau- und Gewährleistungsphase aus der Sicht eines Juristen. Zu den wesentlichen Hinweisen für die Unternehmer gehörten die Aussagen zum „wasserdichten Vertrag in der Schriftform vor allem mit Verbrauchern (Verbraucherbauvertrag)“ und „das Wort Abnahme muss nicht explizit bei der Abnahme fallen, ein schlüssiges Verhalten des Auftraggebers reicht“.

Leidenschaft und Begeisterung für nachhaltiges Bauen hatte Familie Schlüter bei dem Bau der Schlüter-WorkBox in Iserlohn gezeigt, in der das Gipfeltreffen 2019 stattfand. Architekt Walter Ebeling stellte Details des Gebäudes da, das von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) mit dem Platin-Siegel ausgezeichnet worden war. Frischluft kommt ohne Zug aus der Hybriddecke, die Wärme für das Gebäude kommt aus 200 Metern Tiefe aus dem Boden. „Es sollte ein Ort geschaffen werden, wo sich Mitarbeiter und Gäste wohl fühlen und eine angenehme Atmosphäre zum Arbeiten vorfinden“, so Ebeling. Das ist gelungen, wie die Teilnehmer des Gipfeltreffens bestätigten. Es war ein gutes Klima auf dem Gipfeltreffen und auch zwischen dem FFN und der Säurefliesner-Vereinigung e.V., die eine stärkere Zusammenarbeit forcieren.

Zum Rahmenprogramm gehörte am letzten Tag die Besichtigung des Deutschen Bergbau-Museums in Bochum. Ohne dass es explizit gesagt wurde, ist der Bergbau ein gutes Beispiel für Teamgeist bei der Arbeit. Leidenschaft, Wille und Teamgeist wurden aber explizit im Deutschen Fußballmuseum als Schlüssel für den Erfolg genannt. Bei der Führung wurden die vier WM-Erfolge der deutschen Fußball-Nationalmannschaft höchst emotional präsentiert und Leidenschaft, Wille und Teamgeist immer wieder unterstrichen. Ach, wie schön, dass die Fliesenleger gerade selbst ihr eigenes Sommermärchen mit dem WM-Gold haben. Es ist seit 1999 übrigens der 5. Stern!

Der FFN-Vorsitzende Karl-Hans Körner hatte in seiner Begrüßung auf den WM-Titel für Deutschlands Fliesenleger bei der WorldSkills 2019 in Russland hingewiesen und weiterhin berichtet, dass die Meisterpflicht im Fliesenlegerhandwerk in Kürze auf der Tagesordnung des Bundestages steht. „Hier haben wir alle miteinander gekämpft. Das ist großartig!“ so Körner. Es ist ein weiterer Beweis, was mit Leidenschaft, Wille und Teamgeist für den eigenen Beruf erreicht werden kann! Seit der Abschaffung der Meisterpflicht Anfang des Jahres 2004 hatte der FFN unter den Vorsitzenden Hans-Josef Aretz und Karl-Hans Körner vehement und auch mit viel Ausdauer für die Wiedereinführung gekämpft.

Ziel des Gipfeltreffens ist es, die Betriebe durch interessante Impulsreferate nachhaltig erfolgreicher und einzigartiger zu machen. Das Gipfeltreffen bedeutet „zwei Tage investieren und 365 Tage profitieren“. Es war die fünfte Veranstaltung dieses Formats, das alle zwei bis drei Jahre stattfindet.

 


Gipfeltreffen 2016 in Lochau

„Impulse für den Betrieb“ – das versprach der Vorsitzende des Fachverbandes Fliesen und Naturstein (FFN) im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes, Karl-Hans Körner, bei seiner Begrüßung zum 4. Gipfeltreffen 2016 im österreichischen Lochau am Bodensee. Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Chancen nutzen, Zukunft gestalten“. In der Einladung war versprochen worden: „2 Tage für Ihren Betrieb, nicht im Betrieb“. Und Impulse gab es reichlich für die gut 80 Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Gipfeltreffens, das nach Garmisch-Partenkirchen, Binz und Mainz erstmals außerhalb von Deutschland stattfand.

Reichlich Ideen und Impulse präsentierte Edgar K. Geffroy mit seinem Vortrag „Herzenssache Kunde – Werden Sie Erster im Kopf Ihrer Kunden!“ Über sich selbst sagt Geffroy, dass ihn zwei Dinge faszinieren: „Alles was neu ist und alles was zur Nummer 1 führt!“ Er ermunterte die Teilnehmer zu neuen Wegen im Marketing und Vertrieb, denn „viele alte Spielregeln funktionieren heute nicht mehr!“ Geffroy versprach: „Wenn ein Betrieb neue Wege geht, bekommt er Alleinstellungsmerkmale!“ Denn laut Geffroy würden 98 Prozent der Unternehmen nicht das machen, was er empfiehlt.

Insgesamt stellte Geffroy sieben Schlüssel zum Erfolg vor. Denn anders denken und anders handeln führe seiner Meinung nach zu anderen Ergebnissen. Dazu gehöre erstens, den Kunden als Partner zu sehen, mit dem man als Firma eine dauerhafte Beziehung führe. Zweiter Schlüssel sei die Individualität statt Masse. „Heute ist das Einzigartige gefordert, jeder einzelne Mensch zählt!“ Drittens gäbe es heute keine Vertriebswege mehr, sondern nur noch Marktplätze. Der vierte Schlüssel zum Erfolg ist, dass die Kundenzufriedenheit an sich nicht ausreichend ist. „Verblüffen Sie Ihre Kunden!“ Hier seien – fünfter Punkt – die Beziehungen wichtiger als die Verkaufstechniken. Mit dem flapsigen Motto „hier wird Ihnen geholfen“ stellte Geffroy den sechsten Schlüssel vor: „Fähigkeiten statt Produkte sind gefordert“. Damit meinte er, dass das Kerngeschäft der Zukunft Problemlösungen sind, also Produkte, die helfen, besser zu leben. Der siebte Punkt lautete folglich: „helfen statt dienen!“

Als erfolgreichstes Beispiel für die Umsetzung seiner sieben Schlüssel zum Erfolg nannte Geffroy die Firmen Apple und Nespresso mit ihren Produkten. Sowohl Mobiltelefone als auch Kaffeeautomaten waren vorher bekannt, aber trotzdem haben die beiden Firmen die Welt verändert, weil „sie ihre Kunden anders ansprechen und andere Bedürfnisse decken“. Geffroy stellte aber auch einen Friseur und einen Kieferorthopäden mit ihrer veränderten Kundenansprache vor, um die Fliesenleger zu motivieren, ebenfalls neue Wege zu gehen.

„Ausbildung und hohe Qualifikation als strategische Erfolgskomponente“ war das Thema des zweiten Impulsvortrages, den Egon Blum hielt. Er gilt in Österreich als der „Lehrlingspapst“ und war in den Jahren 2003 bis 2008 Regierungsbeauftragter für Jugendbeschäftigung und Lehrlingsausbildung unter der Regierung Dr. Schüssel und Dr. Gusenbauer. Blums zentrale Aussage – nicht nur auf dem Gipfeltreffen, sondern auch bei anderen Gelegenheiten - lautet: “Wenn wir aus unserer Jugend das machen, wozu sie fähig ist, brauchen wir uns um die Zukunft nicht zu sorgen“. Er ermunterte, weiter auszubilden und auch die Ausbildung an sich zu verbessern. „Die Lehre bleibt der Garant für die Qualifizierung von Jugendlichen, auch zur Sicherung des Fachkräftebedarfs.“ Leider sei das Image der betrieblichen Ausbildung nicht immer das Beste, aber die Branchen und Betriebe müssten es einfach deutlich aufzeigen, dass sie eine gute Ausbildung anbieten“.

Des Weiteren fand ein Branchentalk im Rahmen des Gipfeltreffens 2016 über die Zukunft des Fliesenlegerhandwerks in Deutschland, Österreich und der Schweiz statt. Die Vertreter aus den drei Ländern sowie ZDB-Präsident Dr. Hans-Hartwig Loewenstein waren sich einig, dass das qualitätsbewusste Arbeiten und eine hochwertige Ausbildung Schlüsselfaktoren für das Fliesenlegerhandwerk bzw. für das gesamte Baugewerbe sind (siehe gesonderte Presseinformation zum Branchentalk). Zudem sollten sich Branche und Betriebe selbstbewusst am Markt präsentieren.

Moderiert wurde das Gipfeltreffen erneut in bewährter lockerer und erfrischender Art von Dr. Norbert Lehmann, Leiter und Moderator des "ZDF-Mittagsmagazins“. Lehmann bezeichnete sich selbst bei seiner vierten Moderation des Gipfeltreffens als „Teil der Fliesen-Familie“ und gab zu, dass er inzwischen „die Fliese ganz anders“ sieht. Zudem berichtete er, wie er vor vielen Jahren dem damaligen Bundesarbeitsminister und gelernten Fliesenleger Walter Riester „mal zur Hand gegangen“ sei – beim Fliesenleger in dessen privater Wohnung.

Exklusivpartner des 4. Gipfeltreffens war die Firma G. Schmieder GmbH & Co, seit Jahrzehnten Spezialist für Maschinen und Werkzeuge für den Fliesenleger und den Natursteinverarbeiter. Im Foyer des Tagungsraumes präsentierte der Spezialist ausgewählte Werkzeuge. „Wir hatten dort gute Gespräche und sind zufrieden nach Hause gefahren. Uns haben aber auch die Vorträge sehr gut gefallen, so dass auch wir Impulse für uns mitgenommen haben. Vor allem Geffroy ist immer wieder verblüffend, weil er sich weiterentwickelt und vor allem die neuen Medien und Vertriebsformen mit einbezieht“, so Roger Losch aus der Geschäftsleitung der Georg Schmieder GmbH und CO.

Abgerundet wurde das Gipfeltreffen mit einer Bootstour auf dem Bodensee. Die „Hohentwiel“, das älteste Passagierschiff auf dem Bodensee und eine majestätische Augenweide mit dem Baujahr 1913, hatte direkt am Kaiserstrand angelegt. Die Schiffsleitung begrüßte die Gäste persönlich mit Handschlag. Zum Sonnenuntergang gab es Aperitifs. Wer wollte konnte die längsseits gegangenen Boote der Wasserschutzpolizei und Feuerwehr besichtigten. Es folgte ein mehrgängiges Abendessen bei Mondschein. Mit diesem rundum traumhaften Abend hatten viele nicht gerechnet, waren doch Sturm und Regen vorausgesagt worden.

Am nächsten Tag gab es noch eine Stadtführung durch Bregenz, der Landeshauptstadt des österreichischen Bundeslandes Vorarlberg, die durch Berge zur einen Seite und den Bodensee zur anderen Seite geprägt ist.

Fazit des Gipfeltreffens 2016: eine rundum gelungene Veranstaltung mit einer ausgesprochen guten Stimmung, einem wunderschön gelegenen Tagungshotel, inspirierenden Vorträgen, guten Gesprächen unter den Unternehmern in den Pausen sowie eine tolle Bootstour und eine interessante Stadtführung durch Bregenz. Da blieb nur eine Frage offen: Wo findet das nächste Gipfeltreffen im Frühjahr 2018 statt? Sicher ist, dass es wieder mehr in den Norden Deutschlands geht! Der Fachverband Fliesen und Naturstein wird Zeitpunkt und Ort für das 5. Gipfeltreffen rechtzeitig bekannt geben.

 


Gipfeltreffen 2014 in Mainz

Herausforderungen meistern und somit Erfolge ernten! Welcher Fliesenlegermeister und Unternehmer im Handwerk möchte das nicht. Anregungen und Inspirationen für ein „Anders denken“ im betrieblichen Alltag gab es reichlich auf dem Gipfeltreffen 2014 am 2. und 3. Mai 2014 in Mainz. Eingeladen hatte der Fachverband Fliesen und Naturstein im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes. Mit dem dritten Gipfeltreffen wollte die Berufsorganisation erneut Anregungen geben, damit die Unternehmer Chancen für ihre Betriebe nutzen und die Zukunft gestalten können. Die Veranstaltung wurde von den zwei Branchenpartnern des Fachverbandes, der Sopro Bauchemie GmbH und der Mapei GmbH, unterstützt.

Zeit für neue Erfolge – unter diesem Motto stand der erste Impulsvortrag des Motivationstrainers Antony Fedrigotti. „Wer morgen neue Erfolge haben will, darf heute nicht mehr so handeln wie gestern!“ Aber das gelte nicht nur für die Menschen, die neue Erfolge wollen. Da sich ständig alles ändere, so Fedrigotti, könnten wir nicht so bleiben wie wir seien. Doch wie soll man es angehen? Fedrigotti, selbst gelernter Handwerk, hat ein einfaches Erfolgsrezept entwickelt. „Um Chancen zu nutzen, kann man die Umstände ändern oder die Einstellung auf die Umstände! Ein positives Denken verändert vieles. Positives Denken heißt auch Denken in Lösungen!“, so der Couch, der humorvoll seinen Vortrag präsentierte. Dabei komme es am Ende auf einen einzigen Tag an. „Heute zählt“, so Fedrigotti und zitierte den Dalai Lama: „Es gibt nur zwei Tage im Jahr, an denen man nichts tun kann. Der eine ist gestern, der andere morgen!“ Dieser kurze und prägnante Ratschlag kam bei den Teilnehmern mehr als gut an. Ebenso die kleinen Motivationskarten mit dem Wort „heute“, die Fedrigotti an die Teilnehmer verteilte, um sie als Menschen und Unternehmer zu motivieren. „Sie müssen als Unternehmer nicht immer motiviert sein, sondern nur heute!“ Das Wort „heute“ fiel dann im weiteren Verlauf des Gipfeltreffens noch häufig.

Zudem forderte Fedrigotti seine Zuhörer auf, als Optimisten und mit positiven Gedanken an ihre Aufgaben heranzugehen. Das wirke sich auch positiv auf die Persönlichkeit aus, die am Ende für die geschäftlichen Erfolge viel wichtiger als das reine Fachwissen wäre. „Gewinnen Sie Ihre Kunden menschlich und auf Dauer und machen Sie sie zu Ihren Fans. Fans bleiben und wer Fans hat, hat Erfolg, weil Leistung und Qualität stimmen.“ Fedrigotti gewann durch seinen Vortrag neue Fans - und die Fliesenleger in der Zukunft hoffentlich auch.

Unterhaltsam, sehr zugespitzt, aber doch wenig optimistisch referierte Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen von der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg über „Schulden, die man sieht und solche, die man nicht sieht“. Er zog eine knallharte Generationenbilanz und kritisierte die Politik, dass sie zwar Unternehmen auffordere, Bilanzen mit Rückstellungen zu erstellen, sich selbst aber nicht an diese Regeln halte. Daher seien im Staatshaushalt viele Kosten wie beispielsweise Pensionen für die Beamten nicht enthalten, die aber dringend berücksichtigt werden müssten. Raffelhüschen ging auf die Bevölkerungsentwicklung auch mit Bezug auf den Fachkräftemangel ein. Die Vergangenheit hätte eine blöde Eigenschaft, so Raffelhüschen. „Man kann sie nicht mehr ändern!“ Die Zukunft würde man zwar nicht kennen, aber bei der Bevölkerungsentwicklung wüsste man genau, was uns in 20 Jahren erwartet. „Viele Rentner, zu wenig Erwerbstätige und zu wenig Lehrlinge. Aber wir können auch nicht auf die zukünftigen Menschen setzen, denn die Menschen sind bereits geboren.“

Was bleibt? Konkret beantwortete Raffelhüschen diese Frage nicht. Er stellte nur fest, dass „die Sache erledigt ist“. „Wir haben in 20 Jahren doppelt so viele Leute zu finanzieren, mehr Rentner, mehr Kranke, mehr Pflegebedürftige.“ Entsprechend heftig kritisierte der Wissenschaftler die Bundesregierung für ihre aktuellen Rentenpläne mit Mütterrente und die abschlagsfreie Rente ab dem 63. Lebensjahr. „Das ist das Dümmste, denn wir brauchen jeden Arbeitnehmer noch lange!“ Die Teilnehmer stimmten ihm bei dieser Aussage zum Abschluss seines Vortrags mit großem Applaus bei. So pointiert und humorvoll wie Raffelhüschen auf dem Gipfeltreffen gesprochen hatte, hätten ihm viele trotz der „harten Kost“ gerne noch länger zugehört.

Über die Unternehmensnachfolge als Chance zur Innovation referierte der dritte und letzte Referent Christian Ress vom gleichnamigen Weingut. Ress führt in fünfter Generation das Familienunternehmen in Eltville-Hattenheim und hat seit der Übernahme des operativen Geschäfts das Weingut durch nicht nur in der Branche Aufsehen erregende Projekte kontinuierlich ausgebaut. Dazu gehört beispielsweise der nördlichste Weinberg Deutschland auf der Nordseeinsel Sylt, die Verpachtung von Rebstöcken sowie die wineBANK. Hinter der wineBANK verbirgt sich eine Lagermöglichkeiten in Hattenheim. Die Kunden können ihren Wein bei perfekten klimatisierten Bedingungen einlagern und haben zugleich die Möglichkeit, diesen Wein vor Ort in schöner und passender Atmosphäre zu genießen. Alle Projekte sind laut Ress ein großer Erfolg und fanden große Aufmerksamkeit in der Presse. Mit der Vorstellung seiner Innovationen als klassischer Winzer wollte Ress die Fliesenleger ermuntern, ebenfalls über neue Geschäftsideen nachzudenken. Er zeigte zuversichtlich auf, dass man „einfach mal mit neuen Ideen spielen kann“ und gab zum Abschluss einen ganz wichtigen Ratschlag: „Lassen Sie Ihre Ideen reifen und berichten Sie nicht im Vorfeld. Dann wird es ein Erfolg für Sie und nicht für andere!“

In seiner Begrüßung hatte der Vorsitzende des Fachverbandes Fliesen und Naturstein, Karl-Hans Körner, auf das Ziel der Veranstaltung verwiesen. „Mit dem Gipfeltreffen wollen wir zukunftsorientierte Themen aufgreifen. Wir wollen mal nicht über Fugenbreiten und ähnliches sprechen, sondern Ansätze zur Weiterentwicklung unserer Betriebe finden. Jeder wird heute etwas zur eigenen Inspiration mitnehmen können“, versprach Körner.

Das positive Echo der Teilnehmer zeigte, dass es so war. „Eine schöne Veranstaltung“, „rundum gelungen“ und „wirklich mal etwas anderes zum Nachdenken“ waren nur einige der vielen positiven Rückmeldungen. Das Unternehmerpaar Gerd und Jutta Densing aus Oberlahr in Rheinland-Pfalz fasste es zusammen: „Wir freuen uns schon jetzt auf das Gipfeltreffen 2016. Wer nicht zum Gipfeltreffen kommt, verpasst einfach etwas.“ Densings hatten alle drei bisherigen Gipfeltreffen besucht. Auch Körner zog als Veranstalter ein positives Fazit: „Es war eine tolle Veranstaltung, auch als Unternehmer habe ich persönlich viel mitgenommen. Schade, für alle die, die nicht dabei waren. Ich kann meine Kollegen nur ermuntern, dieses Angebot zu nutzen.“

Ergänzt wurde das Vortragsprogramm durch ein attraktives Rahmenprogramm, das auch zum gegenseitigen Erfahrungsaustausch zwischen den Unternehmern aus ganz Deutschland anregte. Am Abend des ersten Tages stand zunächst eine Schlenderweinprobe im Kloster Eberbach an. Es folgte ein Abendessen im Weingewölbe auf dem Klostergelände. Dort war übrigens vor vielen Jahren der Film „Im Namen der Rose“ mit Sean Connery verfilmt worden. Am nächsten Morgen wurde sprichwörtlich ein Gipfel erstürmt, die Gipfel der Bankenmetropole wurden ins Visier genommen. Nach einer Rundfahrt durch die Bankenmetropole Frankfurt fand das Gipfeltreffen 2014 seinen Abschluss mit einer Vitalpause. Es gab Äppelwoi sowie eine für Frankfurt typische Speise: Grüne Sauce, eine kalte Kräutersauce, mit Ochsenbrust und hartgekochten Eiern.

Durch das Gipfeltreffen hatte erneut der ZDF-Moderator Norbert Lehmann geführt. Er hatte schon die beiden vorherigen Gipfeltreffen 2010 in Garmisch-Partenkirchen und 2012 in Binz auf der Ostseeinsel Rügen moderiert. „Ich fühle mich ja fast schon zur Fliesenleger-Familie gehörig und freue mich, wenn wir in zwei Jahren wieder gemeinsam einen Fliesen-Gipfel erstürmen!“

Das nächste Gipfeltreffen wird im Frühjahr 2016 stattfinden. Ort und Termin stehen noch nicht fest.

 


Gipfeltreffen 2012 in Binz

„Jetzt zählt es“! Einfacher und prägnanter konnte man den Hauptvortrag auf dem Gipfeltreffen 2012 des Fachverbandes Fliesen und Naturstein im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes am 18. und 19. Mai 2012 in Binz auf der Ostseeinsel Rügen nicht zusammenfassen.

Kurhotel in Binz

Zählen tun nach den Worten des Dirigenten und Coach Christian Gansch nur die Kunden, die „heute leben“ und „heute Lebensgefühl sowie perfekte Leistungen haben wollen“. Spannend, anschaulich und durch Musikeinspielungen ergänzt bot der gebürtige Österreicher ein Feuerwerk von Anregungen, die das Fliesenlegerhandwerk von einem erfolgreichen Orchester übernehmen kann. Viele wüssten nicht, wie ein Orchester funktioniere, so Gansch, aber eins sei im Orchester wie im Handwerk gleich: „Das Handwerk ist die Kernkompetenz. Ohne Handwerk, Technik und Disziplin geht es nicht.“ Er führte weiter aus, dass „der Kunde ein Recht auf eine perfekte Leistung hat!“ Das gelte immer und ohne Ausreden, ob es früher schon perfekt gelungen wäre oder ob es in der Zukunft wieder klappen könnte.

Gruppenfoto bei der Inselrundfahrt

Die Parallelitäten zwischen Orchester und Handwerksbetrieb sind für Gansch gegeben. „Ohne meine Leute bin ich als Dirigent nichts. Ich brauche daher Menschen, die eigenverantwortlich handeln, aufeinander hören und miteinander handeln.“ Dann könnte er Lebensgefühl verkaufen und empfahl den Fliesenlegermeister aus ganz Deutschland, ebenfalls Lebensgefühle zu verkaufen. Dabei müsse man sich immer wieder auf Veränderungen einlassen. „Das Modewort „Change“ ist keine Idee einer Person oder eine Bewegung, sondern einfach unser Schicksal. Wir müssen entscheiden, ob wir stehen bleiben oder weitergehen! Ein Orchester lebt Veränderungen, aber leider nicht alle Branchen“. Gansch riet dem Fliesenlegerhandwerk: „Vergessen Sie nie: Ihre Kunden wollen heute leben!“

Dass die Kunden im Mittelpunkt stehen müssen, zeigte auch der zweite Referent Dr. Gerhard Boßelmann, ein gelernter Landwirt, der heute „Die Landbäckerei“ mit über 25 Filialen rund um Hannover führt. Der Unternehmer will ein „Marktführer der Herzen“ sein und erklärt klipp und klar: „Wir verkaufen kein Brot, sondern Liebe und Emotionen!“. Dass dabei der Kunde im Mittelpunkt stehen muss, versteht sich von selbst. Mit interessanten PR-Aktionen, wie Brotlieferung per Pferdewagen und jeweils vier neuen Produkten im Monat, versucht er, Aufmerksamkeit zu gewinnen. Um erfolgreich zu sein und zu bleiben, bedarf es guter Mitarbeiter. „Ohne gute Mitarbeiter hat ein Unternehmen keine Zukunft!“

Außerdem setzt Boßelmann auf Qualität „made in Germany“. „Darauf können wir stolz sein, allerdings hat deutsche Qualität auch einen deutschen Preis!“, so der Unternehmer, der mitreißend, humorvoll und gespickt mit witzigen und ironischen Bemerkungen zum Fliesenlegerhandwerk aufgrund eigener Erfahrungen seine Ausführungen machte. Auf die Frage, was „ein Bäckerbursche den ehrbaren Fliesenlegern beibringen kann“, kam eine fast simple Botschaft, denn laut Boßelmann sind die Strategien für den Bäcker oder den Fliesenleger gleich. „Es geht um die Unvergleichbarkeit, um sich somit vom Wettbewerber zu unterscheiden!“. Das umfasse eine perfekte Qualität, Auftragsabwicklung, Service, Erreichbarkeit und Kundenorientierung. „Es muss für die Bauherren eine Freude sein, wenn der Fliesenleger kommt. Dann ist auch der Preis egal!“ Und wie schon zuvor von Christian Gansch gesagt, hörten auch hier die Fliesenleger: „Verkaufen Sie Lebensgefühl und lieben Sie Ihren Beruf!“.

Aus der Branche und für die Branche waren die Erfahrungsberichte zur Weckung von Kundenbedürfnissen von Jürgen Kullmann, Geschäftsführer der Oswald-Keramik und Stein GmbH & Co. KG aus Fulda. Der Fliesenlegermeister stellte das ABC des erfolgreichen Verkaufens vor. Das bedeutet, dass der Betrieb anders, besser und cleverer als die Mitbewerber auftreten müsse. Auch Kullmann wiederholte bereits Gesagtes, dass nämlich die Kundenwünsche im Mittelpunkt stehen müssten. „Es gibt für uns nur ein Ziel: den Auftrag bekommen! Wecken Sie Bedürfnisse beim Kunden mit begeisternden Ideen. Werden Sie Meister des emotionalen Verkaufs“. Kullmann machte deutlich, dass viele Anregungen auch einfach und in jedem Betrieb umgesetzt werden können. Dazu gehören seiner Meinung nach Dankkarten, Empfehlungsschreiben und Ansprache der Nachbarn.

Schließlich wurden die Chancen und Märkte für das Handwerk durch sogenannte LOHAS beleuchtet. Als LOHAS werden Menschen bezeichnet, die ihre Lebensweise auf Gesundheit und Nachhaltigkeit ausrichten. Als Referentin war kurzfristig Tanja Merkle von Lab4innovations eingesprungen. Zehn Prozent der Bevölkerung fühlt sich den Werten der LOHAS mit Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Natürlichkeit verbunden, weitere zehn Prozent sind affin. LOHAS sind in allen Generationen und in allen Bildungsniveaus anzutreffen und gehören keiner bestimmten sozialen Schicht an. „Wer LOHAS erfolgreich ansprechen will, muss die Lebenswelt dieser Menschen, die sich durch eine gewisse Widersprüchlichkeit beim Kaufen und Verhalten auszeichnen, verstehen. Dann könnte man sich die LOHAS als Powerkonsument der Zukunft, gar als Superzielgruppe, erschließen“, so Merkle. Und auch beim vierten und letzten Referat des Gipfeltreffens zeigte sich erneut, dass der Mensch im Mittelpunkt stehen muss. Merkle zitierte den amerikamischen Werbeexperte Howard Gossage, der bereits in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts erklärt hatte, dass „der Mensch als Mensch anstatt als Verbraucher angesprochen werden will!“

Alle vier Referenten zeigten auf dem Gipfeltreffen 2012 deutlich, dass der Erfolg eines Betriebes auf der Herangehensweise des Unternehmers und seiner Mitarbeiter basiert. Der Vorsitzende des Fachverbandes Fliesen und Naturstein hatte schon in seiner Eingangsrede an seine Berufskollegen appelliert, sich auf die Stärken und Potentiale des Handwerks zu konzentrieren. Aretz forderte von der Politik die Schaffung besserer und gleichwertiger Rahmenbedingungen für alle am Markt agierenden Fliesenlegerbetriebe, also vom Einmannbetrieb ohne Qualifikation bis hin zum großen Meisterbetrieb mit vielen Mitarbeitern. Er unterstrich aber, dass „wir alle auch selbst unsere Zukunft in die Hand nehmen müssen“. „Wenn wir uns aus der ruinösen Preisspirale verabschieden wollen, müssen wir uns mehr und mehr auf die Bereiche konzentrieren, in denen unsere Qualifikation gebraucht wird und wo wir Alleinstellungsmerkmale aufweisen können, über die andere nicht verfügen. Diesen Mehrwert, den wir als Meisterbetriebe unseren Bauherren und Kunden bieten, müssen wir betonen“, so Aretz.

Moderiert hatte das Gipfeltreffen 2012 erneut ZDF-Moderator Norbert Lehmann. „Mit Ihnen kommt man herum“, so seine Worte zu seinem ersten Aufenthalt auf Rügen und motivierte die Teilnehmer zum Beginn des Gipfeltreffens nicht zur Spurensuche im Sand, sondern zur Suche nach ihren Kunden von heute und morgen. Dass jeder Teilnehmer für sich etwas für die Spurensuche nach seinen Kunden mitgenommen hatte, wurde bei den Gesprächen am Rande und vor allem beim abendlichen Get Together auf Einladung der Sopro Bauchemie deutlich. Sopro-Geschäftsführer Andreas Wilbrand wünschte daher auch nur kurz einen schönen Abend zum Abschluss einer aufmunterndem Tagung. Anregungen für interessante Gespräche bei gutem Essen, guten Getränken und einem tollem Blick auf die Ostsee gab es reichlich.

Doch damit nicht genug. Der zweite Tag des Gipfeltreffens war für die Erkundung der Ostseeinsel Rügen reserviert. Gemäß dem Titel der Veranstaltung erklomm die Gruppe mit den gut 100 Teilnehmern den Gipfel der Insel Rügen, den Königsstuhl, die höchste Erhebung der Kreidefelsen mit grandiosem Blick auf die Ostsee. Außerdem wurde der „Koloss von Prora“, der über vier Kilometer lange Gebäudekomplex aus der Nazi-Zeit, besichtigt und ein Blick auf den neuen Fährhafen von Mukran geworden. Auf dem Erlebnishof von Bauer Lange standen dann die leiblichen Genüsse mit frischem Spargel im Mittelpunkt. Und dann wollten alle nur noch den Sonnenschein auf der Strandpromenade von Binz genießen. Schließlich sollte und wollte das Gehörte und Gesehene verarbeiten werden. Insgesamt waren es zwei Tage für den Betrieb, aber eben nicht im Betrieb.

Das Gipfeltreffen 2012 unter dem Motto „Chancen nutzen, Zukunft gestalten“ war die zweite Veranstaltung dieser Art, die der Fachverband Fliesen und Naturstein im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes durchführte. Vor zwei Jahren gab es ein Gipfeltreffen in Garmisch-Patenkirchen mit Besuch auf der Zugspitze. Durch interessante Referate will der Fachverband den Fliesenfachbetrieben neue Geschäftsfelder und Geschäftsmodelle abseits ausgetretener Pfade aufzeigen. Ziel ist es, dass die Betriebe nachhaltig erfolgreicher und einzigartiger werden.

 


Gipfeltreffen 2010 in Garmisch-Partenkirchen

Auf dem Gipfeltreffen unter dem Motto „Chancen nutzen, Zukunft gestalten“ am 9. und 10. April 2010 in Garmisch-Patenkirchen hat sich der Fachverband Fliesen und Naturstein im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes intensiv mit der Zukunftssicherung des Fliesenlegerhandwerks beschäftigt und eine Fundamentalreform der Schulen in Deutschland gefordert.

Vor dem Hintergrund zurückgehender Ausbildungszahlen appellierte FFN-Vorsitzender Hans-Josef Aretz an das Fliesenlegerhandwerk, sich nicht auf dem Erreichten auszuruhen. Vor sechs Jahren gab es noch rund 3.500 Ausbildungsplätze im Fliesenlegerhandwerk, derzeit befinden sich noch circa 2.500 junge Menschen in der Ausbildung. „Noch brauchen wir keinen Wettbewerb mit anderen zu scheuen, aber wir müssen unseren Vorsprung halten!“. Dazu gehöre vor allem die Investition in Mitarbeiter und die Ausbildung des Nachwuchses. „An Ausbildung denkt kaum noch jemanden. Wenn wir aber nicht mehr über genügend qualifizierte Mitarbeiter verfügen, trifft uns der ruinöse Wettbewerb mit den wenig qualifizierten Marktteilnehmern umso härter. Diese Spirale, die sich immer weiter nach unten dreht, müssen wir dringend durchbrechen“.
Allerdings bestünde eine große Diskrepanz zwischen betrieblichen Anforderungen und dem Leistungsstand von Schulabgängern. „Zur Lösung dieses strukturellen Problems ist vor allem die Politik gefragt, Änderungen in den Rahmenbedingungen herbeizuführen“, erklärte Aretz und unterstützte die von der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände veröffentlichten Schlüsselbotschaften. Dazu gehört eine Fundamentalreform der Schulen und eine bessere Vorbereitung der Schüler auf das Arbeitsleben.

Aretz appellierte an die gemeinsame Verantwortung der Ausbilder und der Auszubildenden. „Auch heute hat Beruf noch etwas mit Berufung zu tun.“ Nur gemeinsam und mit gegenseitigem Respekt gelinge es, dass eine Ausbildung für beide Seiten erfolgreich verlaufe und zur Erweiterung der Kompetenzen auch des Handwerks führe.

Hier verwies Aretz auf die „hervorragenden Ausbildungsleistungen“ des Fliesenlegerhandwerks. Dadurch könne „Kompetenz aus erster Hand“ angeboten werden. Laut Aretz wird der „erfolgreiche Fliesenfachbetrieb der Zukunft ein kundenorientierter Komplettanbieter sein“. Der Fachverband wird seine Mitgliedsbetriebe auf diesem Weg dahin durch seine kompetente, zeitnahe und praxisorientierte Unterstützung und Beratung begleiten.

Der Fachverband Fliesen und Naturstein schließt sich den Schlüsselbotschaften der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände an. Diese lauten:

  • Eine Fundamentalreform ist notwendig, damit Schulen ihre Schüler so bilden und ausbilden können, dass sie im 21. Jahrhundert Erfolg haben werden.
  • Die Schulen müssen ihre Ziele und ihre Organisation erneuern. Sie sollen für hochwertige Basisqualifikationen und solide Wissensgrundlagen sorgen, aber auch die sozialen und persönlichen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler, das Wertebewusstsein und die Fähigkeit zu  lebenslangem Lernen stärken.
  • Die Regierungen müssen den Schulen mehr Autonomie einräumen, damit sie sich selbst verwalten können.
  • Mehr öffentliches Geld schafft nicht notwendigerweise mehr Qualität. Vordringlich ist die Reform der Personalentwicklung und der Unterrichtsmethoden.
  • Zusammenarbeit und Wettbewerb sind gleichermaßen notwendig.
  • Schulen sollen in Zukunft anregende Zentren des aktiven Lernens sein mit Bildungsgängen für jeden Einzelnen und der Nutzung des ganzen Potentials der Informations- und Kommunikationstechniken.
  • Schulen brauchen eine Balance von Theorie und Praxis, zwischen Wissen  und Handlungsorientierung.
  • Arbeitgeber müssen die Schulen aktiv darin unterstützen, ihre Schülerinnen und Schüler für das Arbeitsleben vorzubereiten und sich selbst zu organisieren: insbesondere durch Berufsorientierungen, Praxiserfahrung, Austauschangebote, Praktika und Unterstützung bei der Einführung von Informations- und Kommunikationsmedien. Schulen, Eltern und Arbeitgeber sollen eng zusammenarbeiten, damit die Schüler gut informiert über Ausbildung, Studium und Berufentscheiden können.

21. Sachverständigentage 2019

Mit 320 Teilnehmern und 34 Ausstellern fanden die 21. Sachverständigentage für das Fliesenlegerhandwerk quantitativ auf hohem Niveau Anfang November 2019 in Fulda statt. Auch qualitativ wurde die Veranstaltung ebenfalls wie gehabt gut bewertet. In diesem Jahr standen die fachgerechte Ausführung von Abläufen und Rinnen, der Schwimmbadbau sowie die aktuellen Highlights aus dem Gewährleistungsrecht im Mittelpunkt.

Gleich zu Beginn der Veranstaltung führte Fliesenlegermeister Markus Ramrath in das Thema „Punktabläufe und Rinnen – die fachgerechte Ausführung“ ein. Ergebnis der anschließenden Gesprächsrunde mit Vertretern der Tece GmbH, Kessel AG und Ardex GmbH war, dass es sich lohnt, auf bewährte Materialen und Systeme zurückzugreifen, vor allem auf geeigneten Dünnbettmörtel, die auch für das Ablaufsystem freigegeben sind. Auf das neue Merkblatt „Abdichtungen im Verbund“ des Fachverbandes Fliesen und Naturstein im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (FFN) wurde explizit verwiesen.

Gemeinsam stellten das Fliesenlegerhandwerk und die Zulieferindustrie, in diesem Fall die Firmen Sopro Bauchemie GmbH und Schomburg GmbH, das vollständig überarbeitete Merkblatt „Schwimmbadbau“ vor. Die neue Fassung konzentriert sich nun auf die wesentlichen Aspekte der Planung und Verlegung im Schwimmbeckenbau. Sie wurde um die nun in der Abdichtungs- und der Verlegenorm (Merkblatt „Abdichtun-gen im Verbund (AIV)“ und DIN 18157 „Ausführung von Bekleidungen und Belägen im Dünnbettverfahren“) geregelten Details abgespeckt.

Erstmals als Referent für juristische Aspekte war der Rechtsanwalt Goetz Michaelis aus Werne auf den Sachverständigentagen dabei. Er beleuchtete sehr lebhaft aktuelle Highlights aus dem Gewährleistungsrecht unter Berücksichtigung der BGH-Rechtsprechung. Michaelis ergänzte auch die bewährte Reihe „Mangel oder nicht!“ mit fachkundigen Beiträgen.

Außerdem wurde im Rahmen des Abendessens – wieder die beliebten südamerikanischen Fleischspieße „Churrascaria“ vom Grill – der Weltmeister 2019 im Fliesenlegen gefeiert. In einer Talkrunde berichtete Weltmeister Janis Gentner von seinem Weg vom Landesmeister Baden-Württemberg 2017 zum Weltmeister 2019 in Russland. Gentner wörtlich: „Ich habe unglaublich viel gelernt! Ich kann nur sagen, mitmachen, wenn man die Chance hat und im Wettbewerb alles geben!“ Bundestrainer und Aus-bildungsmeister Roland Filkorn aus dem Ausbildungszentrum Bau in Geislingen berich-tete über den Trainingsumfang und die fachlichen Anforderungen bei der Berufswelt-meisterschaft „WorldSkills“. Andreas Beyer, im FFN-Vorstand für die Berufsbildung ver-antwortlich, unterstich die Imagepflege und Nachwuchswerbung, die mit dem Team für die Branche geleistet wird. Die sympathische Fliesen-Nationalmannschaft machte den anwesenden Unternehmern Mut, verstärkt Berufswettbewerbe vom Kammerwett-bewerb bis zur EM und WM zu unterstützten. Schon am Vortag war Gentner in der Lehrbauhalle Fulda zu Gast gewesen und warb bei den Auszubildenden für die Teil-nahme an Berufswettbewerben.

Die 22. Sachverständigentage finden am 3. und 4. November 2020 in Fulda statt. Ein attraktives Vortragsprogramm und eine große Ausstellung sind gesetzt. Planer, Sach-verständige, Inhaber und Führungspersonal des Naturstein-, Fliesen-, Estrich- sowie des Steinmetz- und Bildhauerhandwerks sind herzlich Willkommen.

 


20. Sachverständigentage 2018

Die Ausstellung

Die 20. Sachverständigentage für das Fliesenlegerhandwerk fanden Anfang November 2018 in Fulda statt. Gut 300 Teilnehmer und weit über 30 Aussteller fanden wie schon in den Vorjahren den Weg ins Kongresszentrum. Im Mittelpunkt des Vortragsprogramms standen Großformate, die neuen Merkblätter des Fachverbandes Fliesen und Naturstein im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes und die neuen Abdichtungsnormen. Anlässlich der Jubiläumsveranstaltung fand eine Verlosung eines E-Bikes sowie von Produkten und Einkaufsgutscheinen der Ausstellern unter den Teilnehmer statt.

Das Referenten-Trio mit den beiden Fliesenlegermeistern Titus Wolkober und Marcel Wobbe sowie dem Fachjournalisten Michael Spohr stellten die Großformate als eine Herausforderung für Handwerk und Hersteller aus verschiedenen Blickwinkeln vor. „Großformate sind eine Sonderkonstruktion! Das muss uns klar sein.“, so die Referenten. Der mögliche menschliche Fehler beim Transport, beim Ausschnitt, bei der Lagerung und beim Anpressdruck sei zu beachten. „Minimieren Sie Risikofaktoren und machen Sie eine gute Kalkulation und Planung. Wenn den fachkundigen Kollegen der Rücken auf der Baustelle freigehalten wird, dann ist das Großformat ein tolles Material mit vielen Vorteilen, dass auch das Ansehen unseres Handwerks steigert.“ Das Thema wurde mit einem Podiumsgespräch abgeschlossen. Vertreter der ausstellenden Bauchemiehersteller Ardex, Codex, Kiesel und Sopro sprachen über das richtige Zubehör für Großformate wie Dünnbettmörtel, Fugenmaterial und Verlegehilfen. Bernd Stahl, Vorsitzender des Technischen Ausschusses und FFN-Vorstandsmitglied, sicherte die weitere Auseinandersetzung mit diesem Thema im Technischen Ausschuss zu. „Hier sind wir noch nicht präzise genug. Unser nächster Schritt ist die Erarbeitung einer Fachinformation zu den Megaformaten“, so Stahl.

Ein weiterer Schwerpunkt war die Vorstellung zahlreicher Merkblätter, die die Mitglieder des Technischen Ausschusses in den letzten zwei Jahren intensiv beraten hatten. Dazu gehörten die Merkblätter zu Bewegungsfugen, Höhendifferenzen, Abdichungen im Verbund, Zement- und Calciumsulfatestriche und Großformate. Diese werden im ersten Halbjahr 2019 in der komplett überarbeiteten Ausgabe des Handbuchs „Technik“ veröffentlicht. Mitgliedsbetriebe bekommen kostenfrei ein Exemplar zugesandt.

Die beiden Juristen, die Fachanwälte Ari-Daniel Schmitz und Christoph Stähler, stellten die Lage für die Sachverständigen nach dem Urteil des Bundesgerichtshofs vom 22. Februar 2018 dar. „Es ist eine Zeitenwende in der Mangelabwicklung mit hoher praktischer Relevanz für die Arbeit der Sachverständigen. Wenn der Auftraggeber den Mangel nicht beseitigen will, ist die Abrechnung auf Basis der fiktiven Mangelbeseitigungskosten vom Tisch! In diesen Fällen hat der Sachverständige die Wertminderung zu ermitteln. Und die Wertminderung ist oft nur ein Bruchteil der fiktiven Mangelbe-seitigungskosten. Allerdings fällt die Ermittlung der Wertminderung nicht immer in den Bestellungsbereich des Fliesen-Sachverständigen“, so Schmitz und Stähler.

Weitere Themen waren die Bewertung von Betonwerksteinen, die DIN 18534 ein Jahr nach der Veröffentlichung, Fliesen auf Dämmplatten, Standard und Herausforderungen beim Verfugen und Reinigen sowie die bewährte Reihe „Mangel oder nicht!“.

Bei seiner Begrüßung blickte Bernd Stahl, auf die ersten Sachverständigentage im Jahr 1999 zurück. Gut 30 Teilnehmer waren damals in einem Seminarraum in Kassel zusammen gekommen. „Inzwischen haben wir verlässlich rund 300 Teilnehmer und weit über 30 Aussteller im Raum und die Veranstaltung lebt vom intensiven Dialog zwischen Fliesenlegern, Sachverständigen und der Zulieferindustrie, im Rahmen des Vortragsprogramms wie auch individuell unter den Teilnehmern in den Pausen, beim Essen und an den Ausstellerständen. Diesen intensiven und für die Fliesenbranche wichtigen wie notwendigen Austausch auf diesem Niveau fortzusetzen, ist unser Anspruch für die nächsten Veranstaltungen im gewohnten Jahresrhythmus“, so Stahl.

Anlässlich der Jubiläumsveranstaltung fand eine Verlosung von zahlreichen Preisen vor dem gemeinsamen Abendessen am ersten Veranstaltungstag statt. Die Aussteller Blanke, Kerakoll, PCI, Karl Dahm, Kiesel, Botament, Tece und Gabag hatten Einkaufsgutscheine und Produkte zur Verfügung gestellt. Der Fachverband Fliesen und Naturstein verloste ein E-Mountainbike.

Die 21. Sachverständigentage finden am 5. und 6. November 2019 in Fulda statt. Ein attraktives Vortragsprogramm und eine große Ausstellung sind gesetzt. Planer, Sachverständige, Inhaber und Führungspersonal des Naturstein-, Fliesen-, Estrich- sowie des Steinmetz- und Bildhauerhandwerks sind herzlich Willkommen.


19. Sachverständigentage 2017

Anerkannte Regeln der Technik aus juristischer und technischer Sicht standen im Mittelpunkt

310 Teilnehmer, 10 Vorträge, 11 Referenten, eine mit 36 Ausstellern komplett ausgebuchte Ausstellung und 10 Schadensfälle bei „Mangel oder nicht?“ – das sind die 19. Sachverständigentage für das Fliesenlegerhandwerk in Zahlen. Die Veranstaltung fand am 7. und 8. November 2017 im Fuldaer Kongresszentrum statt.

Die Anerkannten Regeln der Technik waren ein Schwerpunkt am ersten Veranstaltungstag. Juristen wie Techniker nahmen Stellung, wie diese von Sachverständigen zu Rate gezogen werden können oder auch nicht. Prof. Dipl.-Ing. Matthias Zöller, Honorarprofessor für Bauschadensfragen am KIT Karlsruher Institut für Technologie (Universität Karlsruhe) und Inhaber eines eigenen Architektur- und Sachverständi-genbüros, unterbreitete Vorschläge zur Inhaltsbestimmung des Rechtsbegriffs. „Es kommt auf die technischen Zusammenhänge an und nicht (nur) auf Regelwerke!“ Diese seien erstellt worden als Prognose, als Anleitung, wie gebaut werden müsse, damit das Werk für die im konkreten Fall vorgesehene wirtschaftliche Nutzungsdauer bei zu erwartenden, extremen Beanspruchungen unter Berücksichtigung von (möglichen) Instandhaltungen gebrauchstauglich bleibt. „Für eine Bewertung - ob mit oder ohne Schaden - sind sie nicht verfasst worden“, so Zöller. Regelwerke könnten bei der Bewertung eine Orientierung und Hilfestellung geben. Ob sie aber wie eine Rechtsnorm anzuwenden seien, sei eine Rechtsfrage und keine technische. „Bei der Aufklärung von technischen Sachverhalten sind bei Bewertungen rechtliche Aspekte auszuklammern. Technische Bewertungen haben daher zunächst zurückzustehen, ob Mangelrechte oder andere Ansprüche gegenüber Vertragspartnern bzw. Dritten bestehen oder nicht. Erst danach könnten Sachverständige durch Variantenbildungen über eventuelle Anspruchsverhältnisse informieren“, so Zöller.

Die beiden Juristen, die Rechtsanwälte Ari-Daniel Schmitz und Christoph Stähler, versuchten der Frage nachzugehen, ob eine Werkleistung mangelhaft ist, wenn sie nicht den allgemein anerkannten Regeln der Technik entspricht. „Es kommt drauf an!“ – so die Antwort. Es hinge davon ab, wie die vertraglich vereinbarte Beschaffenheit (Bau-Soll) sei, also die „berechtigte Erwartung des Auftraggebers“. Diese wird u.a. durch Leistungsverzeichnisse, Vertragsbedingungen, vorvertragliche Unterlagen, Herstellervorgaben, aber auch durch die anerkannten Regeln der Technik festgelegt. Laut BGH-Urteil können sich entsprechende Qualitätsanforderungen nicht nur aus dem Vertragstext, sondern auch aus sonstigen vertragsbegleitenden Umständen, den konkreten Verhältnissen des Bauwerks und seines Umfelds, dem qualitativen Zuschnitt, dem architektonischen Anspruch und der Zweckbestimmung des Gebäudes ergeben. Im Rahmen der Beweisfrage hat der Sachverständige zu klären, ob das vorgefundene Bau-Ist den anerkannten Regeln der Technik entspricht. Ob es sich bei den technischen Maßgaben um sogenannte „anerkannte Regeln der Technik“ handelt, hat der Sachverständige zu entscheiden und auch zu begründen.

Dipl.-Ing. (FH) Bernd Stahl, der erstmals die zweitägige Veranstaltung moderierte, fasste die beiden Vorträge zu den Anerkannten Regeln der Technik so zusammen: „Die Normengläubigkeit der Sachverständigen ist ein Problem, hier brauchen wir ein Umdenken und müssen als Sachverständige jeden Schaden als Einzelfall bewerten!“ Stahl war im April 2017 zum Nachfolger von Hans-Willibert Ramrath als Vorsitzender des Technischen Ausschusses des Fachverbandes Fliesen und Naturstein im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes gewählt worden. Bei der Programmgestaltung und als Referent wirkte Hans-Willibert Ramrath in diesem Jahr noch aktiv mit. Er hatte das Fazit zu der Versuchsreihe „Dünnbrettmörtel im Außenbereich“ vorstellt.

Die beliebte Reihe „Mangel oder nicht?“ blieb fester Bestandteil des Programms. Die Schadensfälle wurden von den beiden Fliesenlegermeistern Markus Kohl und Markus Ramrath vorgestellt. Erstmals konnte auch online über das Ja und das Nein ab-gestimmt werden, was gut zwei Drittel der Teilnehmer genutzt hatten.
Zwischen den Vorträgen hatten die Planer, Sachverständigen und Inhaber von Fliesenfachbetrieben Zeit für Fachgespräche an den Ständen der Branchenpartner, die ihre Produkte und Dienstleistungen für das Fliesenlegerhandwerk vorstellten. Erneut fand vor dem Abendessen ein Aperitif im Ausstellungsbereich statt. „Wir wollen mit unserer Veranstaltung einen Rahmen mit kurzen Wegen für Vorträge sowie Gespräche untereinander und mit den Branchenpartnern bieten. Das ist uns laut unserer Teilnehmerbefragung wieder sehr gut gelungen“, freute sich Bernd Stahl.

Für das kommende Jahr kündigte Stahl an, dass sich der Verband mit der Aktualisierung der Merkblätter intensiv beschäftigen wird. Darüber hinaus soll mit der Auslobung des Branchenpreises "Fliesenleger des Jahres" innovative Unternehmen des Fliesen-, Platten- und Mosaiklegerhandwerks hervorgehoben und für das positive Image der Branche geworben werden.

Zu Beginn der Veranstaltung hatten sich die über 300 Teilnehmer zum Gedenken an Horst Glauner erhoben, der als Vorsitzender des Technischen Ausschusses im Jahr 1998 die Sachverständigentage aus der Taufe gehoben hatte. Er war im Oktober 2017 im Alter von 77 Jahren gestorben. Er gehörte viele Jahre dem FFN-Vorstand an und war lange als öffentlich bestellter Sachverständiger tätig und Mitglied verschiedener nationaler und internationaler Normenausschüsse.

Die 20. Sachverständigentage finden am 6. und 7. November 2018 in Fulda statt und bestehen wieder aus einem Vortragsprogramm sowie der begleitenden Ausstellung der Branchenpartner.

 


18. Sachverständigentage 2016

Mit gut über 300 Teilnehmern und 36 Ausstellern stießen die 18. Sachverständigentage für das Fliesenlegerhandwerk, die am 8. und 9. November 2016 im Fuldaer Kongresszentrum stattfanden, wieder auf eine hervorragende Resonanz seitens der Fliesenlegerbranche. Die Sachverständigen positionierten sich auf ihrer Jahrestagung zur Bewertung der Restfeuchte gemäß der DIN 18560-1 „Estriche im Bauwesen“. Die Belegreife in den Regelwerken der Oberbelagsgewerke ist entscheidend, so die einhellige Meinung zur Auslegung der DIN 18560-1 in Fulda. Nach der Vorstellung der neuen Schallschutznorm wurde diese als Herausforderung für die Renovation mit Fliesen bewertet.

Neben den Vorträgen zu verschiedenen Normen, u.a. auch zur ATV DIN 18352 “Fliesen- und Plattenarbeiten“, standen diverse Rechtsfragen rund um das Sachverständigenwesen auf dem Programm. Ergebnis der Podiumsdiskussion unter der Fragestellung, welche Rolle die DIN-Normen in Gerichtsverfahren spielen, war, dass die Anerkennung der jeweiligen Inhalte durch die Fach- und Verkehrskreise entscheidend ist.

Die beliebte Reihe „Mangel oder nicht?“ mit einer Kurzvorstellung von Fällen mit anschließender Abstimmung zu Ja oder Nein unter den Sachverständigen sowie der Auflösung gehörte ebenfalls wieder zum Programm.

Zwischen den Vorträgen hatten die Planer, Sachverständigen und Inhaber von Fliesenfachbetrieben Zeit für Fachgespräche an den Ständen der Branchenpartner, die ihre Produkte und Dienstleistungen für das Fliesenlegerhandwerk vorstellten. Erstmals fand vor dem Abendessen ein Aperitif im Ausstellungsbereich statt.

Die 19. Sachverständigentage finden am 7. und 8. November 2017 in Fulda statt und bestehen wie gehabt aus einem Vortragsprogramm sowie der begleitenden Ausstellung der Branchenpartner.

 


17. Sachverständigentage 2015

Mit einer deutlichen Steigerung sowohl bei den Teilnehmern wie bei den Ausstellern haben Anfang November 2015 in Fulda die 17. Sachverständigentage für das Fliesenlegerhandwerk stattgefunden. Bei den Teilnehmern gab es ein Plus von 20 Prozent auf 320 Gäste. Die Ausstellung wuchs um fast 50 Prozent. 37 Aussteller präsentierten ihre Produkte und Dienstleistungen für das Fliesenlegerhandwerk während der zweitägigen Veranstaltung.

Hans-Willibert Ramrath, Mitglied im Vorstand des Fachverbandes Fliesen und Naturstein im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes und Vorsitzender des Technischen Ausschusses, zeigte sich hochzufrieden nach der Veranstaltung. „Wir sind deutlich mit unserer Veranstaltung gewachsen und konnten neben dem bewährten Vortragsprogramm noch mehr Raum für den intensiven Kontakt unter den Sachverständigen sowie für den Austausch mit unseren Zuliefererfirmen bieten. Ebenso binden wir mit den Diskussionsforen unsere Teilnehmer in die Erarbeitung unserer technischen Regelwerke intensiv mit ein. Dies ist uns auch für die praxisnahe Regelsetzung ein wichtiger und notwendiger Beitrag den die Teilnehmer engagiert wahrnehmen. Diesen Weg wollen wir fortsetzen!“

Verfärbung von Fliesen im Nassbereich, die DIN 18534 Innenraumabdichtung, das Trockenverhalten von Zementestrichen, der Schimmelbefall in Feuchträumen sowie Natursteine im Wandel der Zeit standen auf dem Programm. Als Referent für Rechtsfragen ging Prof. Jürgen Ulrich auf die Fragestellung „Wann brauchen Richter ein Gutachten? – Ein Fliesenrechtsstreit in der Praxis“ ein. Die beliebte Reihe „Mangel oder nicht?“ durfte auch im Jahr 2015 nicht fehlen und erfreute sich wieder großer Beliebtheit.

Veranstalter der Sachverständigentage war die Fördergesellschaft des Deutschen Fliesengewerbes mbH zusammen mit dem Bundesverband Keramische Fliesen e.V. sowie der Säurefliesner-Vereinigung e.V. Die Sachverständigentage 2015 waren als Seminarveranstaltung im Rahmen des Qualifizierungsprogramms „Zert-Fliese“ anerkannt, das der Fachverband Fliesen und Naturstein (FFN) im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes im Sommer 2014 gestartet hatte.

Der FFN-Vorsitzende Karl-Hans Körner forderte die Berufskollegen auf, beim Qualifizierungsprogramm mitzumachen. „Mit `Zert-Fliese` beschreiten wir neue Wege in unserem Handwerk und wollen aufzeigen, dass wir auch ohne Meisterpflicht für Qualität bei der Verlegung stehen!“ Nach dem Besuch der zweitägigen Veranstaltung können Fliesenfachbetriebe in der Verbandsorganisation des Fachverbandes die Wort-/Bildmarke von „Zert-Fliese“ führen. Mehr Info unter www.zert-fliese.de.

Die 18. Sachverständigentage finden am 8. und 9. November 2016 in Fulda statt und bestehen wie gehabt aus einem Vortragsprogramm sowie der begleitenden Ausstellung der Branchenpartner.